Reiseprogramm
Tag 1: Ankunft in Longyearbyen – Norwegische Festung in der Hocharktis / Einschiffung
Unser Abenteuer beginnt in Longyearbyen, einem der nördlichsten Orte der Erde - gelegen auf der größten Insel des Svalbard Archipels. Mit Ihrer Ankunft in der kleinen Hauptstadt Spitzbergens betreten Sie eine ganz andere Welt. Die mächtige arktische Wildnis dominiert hier das Leben. Genießen Sie die Atmosphäre und lebendige kulturelle Vielfalt bei einem Bummel durch das Städtchen mit ihren Galerien, Pubs, Restaurants und Geschäften. Vor dem Einschiffen besteht die Möglichkeit, das Svalbard Museum zu besuchen, in dem man tieferen Einblick in die naturkundliche und kulturelle Geschichte der ehemaligen Bergbaustadt erhält. Trotz der relativ dichten Bebauung der Siedlung wurden hier, in der klimatisch wärmsten Region Svalbards, eine große Zahl seltener oder vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten nachgewiesen.
Endlich ist es soweit! Am frühen Abend heißt es: „Leinen los“! Unser Schiff läuft jetzt durch den Isfjord - dem mit 107 km Länge zweitlängsten und markantesten Fjordsystem Svalbards - aus. In den inneren Teilen des Fjords verändert sich immer wieder das Landschaftsbild. Riesige U-förmige Täler, die von den gigantischen Gletschern vor zehntausend Jahren in den Berg geschnitten wurden, beherbergen heute große Populationen von Spitzbergen-Rentieren. Mit etwas Glück könnten wir hier auch bereits unsere ersten Zwergwale sichten.
Tag 2-9: Magische Fjorde und packendes Eis - Expedition zu den Highlights Spitzbergens
Die Expedition entführt Sie in die unberührte Schönheit und Wildnis von Spitzbergen, wo Gletscher, Eisfelder und die arktische Tierwelt in ihrer beeindruckendsten Form auf Sie warten: abgeschiedene Fjorde, zerklüftete Küsten und die Weiten des Packeises - jede Anlandung verspricht ein einzigartiges Erlebnis.
Krossfjord & Ny Ålesund: Nach unserer Fahrt entlang der Westküste in Richtung Norden erreichen wir bald den wunderschönen, abwechslungsreichen Krossfjord, welcher zum Nordwest-Spitzbergen-Nationalpark gehört. Die landschaftliche Szenerie variiert hier von großen Tundra-Ebenen bis hin zu alpinen Gebirgsgipfeln mit spektakulären Gletscherabbrüchen. Sobald wir den 14. Juli-Gletscher erreichen, erleben wir eine grandiose Szenerie umhertreibender Eisberge, die ins Meer kalben. Hier besteht die Möglichkeit, einen Ausflug mit dem Zodiac zu einer gigantischen blau-weißen Gletscherfront zu unternehmen. Auf den grünen Hängen in der Nähe des Gletschers blühen arktische Blumen und am Kliff nisten Dreizehenmöwen, Dickschnabellummen oder Papageitaucher, die mit der Aufzucht ihrer Küken beschäftigt sind. Hier bestehen auch gute Chancen, einen Polarfuchs zu entdecken, der am Fuß der Vogelkolonien nach hilflosen Jungvögeln sucht. Auch Eisbären kann man hier mit etwas Glück beobachten. Auf Zodiac-Exkursionen entlang der Gletscher begegnet man nicht selten Bartrobben, die sich auf Eisschollen ausruhen.
Unser nächstes Ziel erreichen wir in Kürze - Ny Ålesund, die nördlichste, dauerhaft bewohnte Ortschaft der Erde mit dem nördlichsten Postamt der Welt. In dem ursprünglichen Bergarbeiterdorf, welches einst die nördlichste Eisenbahn der Welt unterhielt, hat sich heute ein internationales Forschungszentrum etabliert, in dem verschiedene Nationen jeweils Stationen betreiben, wie zum Beispiel auch das deutsche Alfred-Wegener-Institut. Sollten Sie sich für die Geschichte der Eroberung der Arktis interessieren, besteht hier die Gelegenheit, den alten Ankermast, an dem Amundsen (mit der Norge, 1926) und Nobile (mit der Italia, 1928) ihre Luftschiffe auf dem Weg zum Nordpol festmachten, zu besuchen. Auch ornithologisch hat dieses Gebiet eine Menge zu bieten, denn Tundra-Gebiete sind wichtige Sammelplätze für Gänse. Ein Bummel durch den Ort führt zu den Brutgebieten von Nonnen- und Kurzschnabelgänsen und wehrhafter Küstenseeschwalben.
Der Monaco-Gletscher im Liefdefjord ist das nächste Highlight unserer Reise. Er wurde nach Fürst Albert I. von Monaco benannt, einem leidenschaftlichen Polarforscher des frühen 20. Jahrhunderts, der mehrere Expeditionen nach Spitzbergen finanzierte. Der Gletscher ist nicht nur wegen seiner beeindruckenden Dimensionen berühmt, sondern auch für sein tiefblaues Eis und seine dramatischen Abbrüche, bei denen regelmäßig hausgroße Eisbrocken ins Meer stürzen – ein spektakuläres Schauspiel, das als "Kalben" bezeichnet wird. Die nährstoffreichen Gewässer vor der Gletscherfront ziehen zudem eine Vielzahl von Meeresvögeln, Robben und gelegentlich Wale an. Mit etwas Glück erleben wir hier das faszinierende Zusammenspiel von Eis, Wasser und Tierwelt hautnah.
Wir fahren in den Fjord hinein und kommen dem gewaltigen fünf Kilometer langen Gletscher so nahe wie möglich, wobei die gewaltige Front des Gletschers über uns thront. Die faszinierende Eiskante ist ein beeindruckendes Naturwunder und ein Paradies für Fotograf:innen. Hier finden wir eine unglaubliche Anzahl von Dreizehenmöwen, die auf den Eisflächen brüten. Bei günstigen Bedingungen haben wir auch hier die Möglichkeit, Eisbären in freier Wildbahn zu beobachten. Ein unvergessliches Erlebnis! Sollte uns das Wetter einen anderen Kurs vorschreiben, steuern wir stattdessen die Westküste Spitzbergens an, wo andere spektakuläre Landschaften und das lebendige Tierleben auf uns warten. Anschließend nehmen wir Kurs auf die „Sieben Inseln“, dem Lebensraum von Eisbären, Walrossen und der Elfenbeinmöwe.
Die „Sieben Inseln“ (Sjuøyane) liegen im nördlichsten Teil des Svalbard-Archipels. Hier erreichen wir 80° Nord und sind somit nur noch 870 km (540 Meilen) vom geographischen Nordpol entfernt. Die hocharktische Landschaft ist atemberaubend, im wahrsten Sinne des Wortes, denn die schneidende Kälte ist extrem. Das arktische Meer ist in diesem Teil Spitzbergens voller Treibeis. Fasziniert blicken wir auf die gefrorenen Panoramen, währenddessen unser Kapitän und das Expeditionsteam die Dichte und Bewegung des Eises sorgfältig analysieren, um die endgültige Expeditions-Route festzulegen. Letztendlich entscheiden die Eisverhältnisse darüber, ob wir den 80. Breitengrad überqueren und die Sieben Inseln am äußerste Ende des Archipels erreichen. Während des Tages kreuzen wir im Packeis umher und halten die unwirklichen Szenerien mit ihren beliebten Besuchern, den Eisbären, Walrossen und Möwen-Kolonien in unseren Bildern fest.
Weiter geht das Abenteuer in die Hinlopenstraße, welche Spitzbergen von Nordaustland trennt und für ihre dramatischen Landschaften aus Gletschern, Eisfeldern und schroffen Klippen bekannt ist. Inmitten von Treibeis stoßen wir auf die beeindruckenden Vogelfelsen von Alkefjellet, wo Tausende von Dickschnabellummen in dicht gedrängten Kolonien brüten – ein unvergessliches Naturschauspiel. Das Treibeis bietet nicht nur spektakuläre Anblicke, sondern zieht auch Bart- und Ringelrobben an, die auf den Eisschollen ruhen.
Mit etwas Glück begegnen wir majestätischen Blauwalen oder entdecken einen der wohl faszinierendsten Bewohner dieser Region: den Eisbären. Die Hinlopenstraße ist bekannt als bevorzugtes Jagdgebiet dieser beeindruckenden Tiere, die auf dem Treibeis geduldig auf Robben lauern. Oft kann man beobachten, wie sie elegant von Scholle zu Scholle gleiten oder sich am Ufer ausruhen – Begegnungen, die zu den eindrucksvollsten Momenten einer Arktisreise zählen.
An der östlichen Küste der Hinlopenstraße versuchen wir eine spektakuläre Anlandung auf Nordaustland, einer weitgehend unberührten Insel, wo wir Rentiere, Walrosse und zahlreiche Vogelarten beobachten können. Diese Region ist ein wahres Naturparadies, in dem die Zeit stillzustehen scheint und die Wildnis allgegenwärtig ist.
Heute erreichen wir die weiter südlich gelegenen Inseln Barentsøya und Edgeøya, getrennt vom schmalen Freeman-Sund. Gelingt uns eine Anlandung bei Barentsøya (Sundneset), entführt uns eine alte Trapperhütte in die entbehrungsreiche Zeit der Pelzjäger. Danach streifen wir bei einem Spaziergang durch die weite Tundra, immer mit wachem Blick auf Rentiere und Weißwangengänse. Sollte eine Landung in Kapp Waldburg möglich sein, begrüßen uns dichte Dreizehenmöwenkolonien, bevor sich in Rindedalen eine weitere Gelegenheit bietet, auf einer Wanderung die stille Schönheit der arktischen Landschaft zu erleben.
Später fahren wir weiter südwärts zur Diskobukta an der Westseite von Edgeøya. In dieser seichten Bucht landen wir mit dem Zodiac an einem mit sibirischem Treibholz und Walknochen übersäten Strand. Ganz in der Nähe patrouillieren oft Polarfüchse und manchmal auch Eisbären mit ihren Jungtieren, denen wir uns fotografisch widmen können. Am Kapp Lee, unserem präferierten Ziel, befindet sich ein Walross-Ruheplatz, der uns unzählige Foto-Perspektiven bietet. Ebenso könnte eine Entdeckungstour zu den Pomoren-Ruinen, Zeitzeugen der arktischen Fischer & Jäger, auf unserem Tagesprogramm stehen.
Wir genießen die Zeit während einer stillen Kreuzfahrt durch die zahlreichen Seitenfjorde des Hornsund-Gebietes mit seinen spektakulären turmartigen Massiven im südlichen Spitzbergen. Majestätische Gipfel und dramatische Fjorde prägen die Region. Oft sind die höchsten Gipfel in Nebel gehüllt, doch mit etwas Glück erhaschen wir einen Blick auf den 1.431 Meter hohen Hornsundtind am Ende des Fjordes. Atemberaubende Gletscher wälzen ihre Eismassen die Hänge herab ins Meer, bevor sie auf unzählige Eisberge treffen, die elegant durch das kalte und geheimnisvolle Polarmeer treiben. Imposant ragen die spitzen, schroffen Berggipfel in den Himmel und veranschaulichen, warum holländische Entdecker die Inselgruppe „Spitsbergen“ nannten. Entlang der Küste bietet sich eine Vielzahl von Anlandungsmöglichkeiten zu geschichtlich interessanten Orten. Vierzehn prächtige Gletscher kalben in den tiefen Fjord währenddessen sich auf den Eisschollen Robben tummeln. Der Hornsund ist auch als Aufenthaltsort zahlreicher Eisbären bekannt - dafür sorgt der kurze Weg über Land vom Ende des Fjordes an die Ostküste von Spitzbergen. Die Wahrscheinlichkeit, Robben und Belugawale vor die Kamera zu bekommen, ist hier sehr hoch.
Unsere gemeinsame Reise neigt sich leider schon dem Ende entgegen. So laufen wir am vorletzten Expeditionstag den Bellsund an, eines der größten Fjordsysteme Svalbards. Meeresströmungen sorgen dafür, daß diese Region etwas wärmer als andere Gebiete der Inselgruppe ist, was sich an der relativ üppigen Vegetation zeigt. Hier gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten, die vielfältige Tierwelt zu genießen und auf den historischen Pfaden der damaligen Jäger und Walfänger zu wandeln. In Ahlstrandhalvøya, an der Mündung des Van-Keulen-Fjords, planen wir einen Landgang an einem sehr nachdenklichen Ort. Unzählige Skelette von Weißwalen aus der Zeit des sinnlosen Abschlachtens der Belugas erinnern an die Folgen der Ausbeutung im späten 19. Jahrhundert. Glücklicherweise hat sich die Population erholt und es besteht die Chance, Belugas wieder in größeren Gruppen anzutreffen.
Am Nachmittag durchkreuzen wir die Fjordlandschaft des faszinierenden Bellsunds – die Gelegenheit, grasende Rentiere oder brütende Krabbentaucher an den Felshängen zu beobachten. Lassen wir unserer Fantasie inmitten dieser majestätischen Natur freien Lauf – in einer Umgebung, in der die Zeit stillzustehen scheint.
Tag 10: Ende der Reise in Longyearbyen / Heimreise
Nach einer atemberaubenden Fahrt durch die stille, eisige Weite des Nordmeeres läuft unser Schiff ganz allmählich im Hafen von Longyearbyen ein. Jedes Abenteuer - egal wie groß - geht irgendwann zu Ende. Jetzt ist es Zeit, von Bord zu gehen - mit Erinnerungen, die uns überall dorthin begleiten werden, wo auch immer sich unser nächstes Abenteuer befindet. Unvergessliche Morgen-, Abendstunden und Nächte ließen uns Geschichten erzählen, die uns durch unsere Bilder noch lange in Erinnerung bleiben werden. Mit vielen Eindrücken und Fotos in der Kamera geht es heute auf die Heimreise.
Hinweis: Diese Reiseroute dient nur zur Orientierung. Das Programm kann je nach Eis-, Wetter- und Wildtierbeobachtung variieren. Anlandungen sind abhängig von der Verfügbarkeit von Plätzen, Genehmigungen und Umweltbelangen gemäß AECO-Vorschriften. Offizielle Fahrpläne und Anlandeplätze werden vor Beginn der Saison mit AECO festgelegt, doch der Expeditionsleiter bestimmt den endgültigen Fahrplan. Flexibilität ist bei Expeditionskreuzfahrten von äußerster Wichtigkeit. Die Durchschnittsgeschwindigkeit unseres Schiff beträgt 10,5 Knoten.
Tierbeobachtungen: Diese Reise um Spitzbergen bietet Ihnen gute Chancen, Wale, Füchse, Rentiere, Robben und Eisbären beobachten zu können. Die auf dieser Reise beschriebenen Tierbeobachtungen können jedoch nicht garantiert werden. Es handelt sich um intensive Naturerlebnisse mit freilebenden, wilden Tieren, deren Verhalten nicht zu 100 % vorhersagbar ist. Im unwahrscheinlichen Fall keiner Sichtung ist dennoch keine Reisepreis-Erstattung möglich. Wir setzen jedoch all unsere Erfahrungen und Kenntnisse ein, um bestmögliche Sichtungschancen zu erreichen.